Ich hatte lange nichts geschrieben – es ging mir insgesamt (vielleicht zu) gut.
Im Herbst entschieden wir uns zu einem spontanen Urlaub über meinen Geburtstag.
Auf Mallorca war ich bis dahin noch nie, dachte aber, in den letzten Saisontagen kann’s ja nicht so schlimm werden. Wir fanden ein kleines Appartement im Nordosten und taten nichts weiter als rumzuhängen.
Ich liebe das. Tagsüber im Sand sitzen (wenn es keine Hängematte gibt), lesen, Hörbücher oder Musik hören, aufs Meer schauen, beobachten, ob eine Welle anders ausschaut als die nächste 😉
Abends gutes Essen, eine kühle Weißweinschorle auf dem Balkon, Oliven, Weißbrot, der Blick auf die Berge. Das Foto eines Balkon-Picknicks hat es übrigens sogar ins Booklet der neuen CD geschafft.
Irgendwann beim Nichtstun fiel mir die erste Zeile ein
Ich atme, ich rede, ich trinke und ich esse …
Es passte: Dieses von nichts herausgeforderte Lebensgefühl, die Einfachheit und Schönheit der kleinen, eigentlich selbstverständlichen Augenblicke. Und die Herausforderung bei allem, was in mir und um mich herum sonst ständig passiert, das Wesentliche nicht aus dem Blick zu verlieren: Mensch zu werden.
Ich hatte nicht einmal einen Notizblock mit. Am nächsten Tag kaufte ich in einem Strandbazar einen Stift und ein ziemlich hässliches Notizheft (gab kein anderes) und schrieb einen Großteil des Textes in der heute noch aktuellen Fassung.
Die ersten Original-Notizen sind ebenfalls im Booklet der CD zu sehen.
